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Asthma bronchiale bei Kindern

Asthma (aus dem Griechischen “keuchen”) bronchiale ist bei Kindern sehr häufig anzutreffen. Es handelt sich hierbei um eine chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege.

Asthma ist eine komplexe Erkrankung mit vielen verschiedenen Ursachen und Verlaufssformen. Allergien und Asthma in der Familie (Pollen, Lebensmittel, Tierhaare, Hausstaubmilben, Schimmelpilz) stellen einen starken Risikofaktor für die Enwicklung von Asthma dar. Als weitere Faktoren sind u.a. zu nennen:

  • Überempfindlichkeit der Bronchialschleimhaut
  • Häufige Infektionen und chronische Entzündungen
  • Passivrauchen (Schwangerschaft, Wohn-/Schlafraum, Auto etc.)
  • Körperliche Überanstrengung
  • Psychische Probleme
  • Medikamente (z. B. Acetylsalicylsäure, Antirheumatika)
  • Übermäßige Hygiene (kann zu einem schlecht funktionierenden Immunsystem führen)
  • Fehlendes oder nur kurzzeitiges Stillen (Stillen über 4-6 Monate fördert hingegen die Entwicklung des kindlichen Immunsystems)
  • Luftverschmutzung (z. B. das Leben in der Großstadt)

Während eines Asthmaanfalles kommt es zu einer Verengung der Bronchien: die Bronchialschleimhaut schwillt an, die Bronchialwand verkrampft sich und eingedickter Schleim verstopft die Öffnung der Bronchien.
Der/die PatientIn bekommt immer weniger Luft und zwar nicht, weil er/sie nicht einatmen, sondern weil er/sie nicht richtig ausatmen kann! Der/die Betroffene bekommt Herzrasen und natürlich auch Angst.

Asthma wird bei Kindern oft zu spät erkannt und behandelt. Das kann sowohl Langzeitschäden an der Lunge als auch Störungen in der allgemeinen Entwicklung zur Folge haben.

Welche Symptome können auf Asthma bronchiale hinweisen (individuell sehr unterschiedlich):

  • Bei Kleinkindern (0-3 Jahre) z. B.:
    1. Häufige Erkältungen, die länger andauern und nur sehr schwer abklingen
    2. Pfeifende/heisere Atmung
    3. Lang andauernde Hustenanfälle, ohne dass eine Erkältung vorliegt
    4. Wenn das Kind stark geschwächt ist.
  • Bei Kindern zwischen 3 und 15 Jahren z. B.:
    1. Pfeifende/ziehende Atmung
    2. Lang andauernder Husten
    3. Hustenanfälle während der Nacht oder am frühen Morgen
    4. Herabgesetzte Belastbarkeit
    5. Keine Lust auf Sport/Anstrengung

Durch eine rechtzeitige Diagnose können gezielte Behandlungsmethoden rasch eingesetzt und somit die Krankheitssymptome gelindert werden. (-> Richtige und rechtzeitige Diagnose = richtige und frühzeitige Behandlung = gute Lebensqualität für die ganze Familie.)
Wenden Sie sich bei den ersten Anzeichen einer Atemwegserkrankung (s.o.) unmittelbar an eine(n) Kinder- oder Lungenfacharzt/ärztin.
Diagnosekriterien:

  • Zunächst wird eine Befragung (Anamnese) über Beschwerdehäufigkeit und Symptome durchgeführt. Hilfreich in diesem Zusammenhang wäre es, wenn Sie ein Tagebuch führen, in dem Sie z. B. auslösende Faktoren für den Asthmaanfall, Uhrzeit etc. eintragen. Weiters sollten Sie Befunde von Voruntersuchungen mitbringen.
  • Bei der Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie) atmet die Testperson durch einen Schlauch. So kann u. a. die Luftmenge in der Lunge sowie die Stärke der Ausatemluft bestimmt werden. Der gemessene Wert gibt Auskunft darüber wie stark die Bronchien verengt sind. Das Peak-Flow-Meter funktioniert nach demselben Prinzip und wird u.a. bei der Messung zu Hause eingesetzt.
    Mit der sogenannten Body- oder Ganzkörperplenthysmographie sind noch gründlichere Untersuchungen der Lungenfunktion möglich. Der/die PatientIn sitzt dabei in einer abgeschlossenen, durchsichtigen Glaskabine und führt die Atemübungen durch, die der Arzt/die Ärztin vorgibt.
  • Durch welche Reize die Asthmaanfälle ausgelöst werden, lässt sich mit diversen Tests feststellen:
    a) Beim Provokationstest führt der Arzt eine Lungenfunktionsprüfung unter bestimmten Bedingungen durch. Der/die PatientIn muss beispielsweise Rad fahren (Reiz für ein Anstrengungsasthma) oder das mögliche Allergen wird in kleinen Mengen der Atemluft beigemengt.
    b) Blutuntersuchungen und Hauttests dienen zur Diagnose einer Allergie (lesen Sie dazu unser Kundenmerkblatt “Allergie”).
  • Röntgen von Lunge und/oder Nasennebenhöhlen ist wichtig um entzündliche Prozesse, die das Asthma beeinflussen können, zu erkennen.
  • Spezielle Untersuchungen wie z. B. der Stempeltest zum Ausschluss einer Tuberkulose oder der Schweißtest zum Ausschluss der Mucoviscidose (angeborene Lungenerkrankung) können zur Anwendung kommen.
  • Als zusätzliche Untersuchungen können durchgeführt werden:
    a) Bestimmung der Sauerstoffsättigung
    b) Blutgasanalyse
    c) Bestimmung der Serumelektrolyte
    d) Theophyllin-Spiegel-Kontrolle (bei Asthma vorbehandelten PatientInnen)
    e) Erhebung von Entzündungsparametern (z. B. Blutbild mit Differentialblutbild)
    f) Röntgenbild des Brustkorbes bei Verdacht auf Komplikationen (z. B. Pneumothorax).

Die Behandlung von Asthma basiert in erster Linie auf Entzündungshemmung, Erweiterung der Bronchien und Vermeidung von relevanten Auslösern.

In der Regel lässt sich eine medikamentöse Therapie, insbesondere um eine normale Entwicklung der kindlichen Lunge zu gewährleisten, nicht umgehen. Vor allem in der Startphase ist es notwendig, den PatientInnen und deren Eltern die einzelnen Schritte der Therapie genau zu erklären, um die richtige Anwendung der Medikamente zu erreichen.
Im Prinzip wird zwischen einer Dauertherapie (behandelt die chronische Entzündung der Bronchialschleimhaut) und Akuttherapie (bekämpft den akuten Asthmaanfall) unterschieden.
Folgende allgemeine Regeln sollten bei der Verwendung von Medikamenten zur Asthmabehandlung u. a. Beachtung finden:

  • Da sich die Dosierungen diverser Medikamente nach Körpergewicht und -oberfläche richten, sind von Zeit zu Zeit Adaptierungen notwendig, die Ihr(e) Arzt/Ärztin durchführen wird.
  • Die Medikamente dürfen nur nach Rücksprache mit dem/der betreuendem/n Arzt/Ärztin reduziert bzw. abgesetzt werden.
  • Zahlreiche Medikamente mit entzündungshemmender bzw. bronchusstabilisierender oder bronchuserweiternder Wirkung stehen als Tabletten, Tropfen, Sprays oder Inhalationslösungen zur Verfügung.
    So helfen krampflösende Sprays, wenn sich die Atemwege verengen (akute Therapie) und kortisonhältige Sprays, wenn die Entzündungsreaktionen gebremst werden sollen (chronische Therapie.)
  • Atemwegsinfekte steigern die Empfindlichkeit der Bronchien, was zu einer Verstärkung der asthmatischen Beschwerden führt. Bei den ersten Anzeichen eines Atemwegsinfekts ist die Intensivierung der Asthma-Therapie notwendig.
    Fiebersenkende Präparate sollten als Wirkstoff entweder Paracetamol oder Ibuprofen enthalten.
  • Die verordneten Medikamente und wichtige Telefonnummern sollen immer mitgeführt und Erziehungsberechtigte sowie Aufsichts- und Begleitpersonen entsprechend instruiert werden (z. B. Schule, Kindergarten, Ausflüge).

Gerade bei Asthma bronchiale muss die Schulung der kleinen PatientInnen und deren Familienangehörigen (hinsichtlich Medikamenten-Einnahme, Bewegung, Ernährung, Atemtechnik etc.) Bestandteil des Behandlungskonzeptes sein. Medikamente allein reichen für die Gesundung des betroffenen Kindes nicht aus.

Beim allergischen Asthma ist in bestimmten Fällen eine Hypersensibilisierung (stufenweise Gabe des Allergens) sinnvoll, welche nach ca. 2-3 Jahren Anwendung Linderung verschaffen kann.
Eine Eliminationstherapie ist notwendig v.a. bei Lebensmittelallergie (allergieauslösende Nahrungsmittel dürfen nicht gegessen werden) oder bei Haustaubmilbenallergie (z. B. ausreichendes Lüften; Entfernen bzw. spezielle Reinigung von Plüschtieren, Teppichböden und Vorhängen; Verwendung von speziellen Bezügen für Matratzen und Bettzeug). Weitere wichtige diesbezügliche Tipps enthält unser Kundenmerkblatt “Allergie”.

Kinder, die an Asthma leiden, sollten viel für Ihre körperliche Fitness tun, dürfen sich dabei aber nicht überanstrengen. Sie müssen vor allem auch ihre körperliche Wahrnehmung verbessern und die richtige Atemtechnik (unter Anleitung einer(s) entsprechend ausgebildeten/m Krankengymnastin/en) erlernen.

Zu Hause sollte ein Asthmatagebuch geführt und der maximale Atemfluss (Peak-Flow s. o.) mittels eines kleinen Messgerätes kontrolliert werden.

Naturheilkunde und Alternativmedizin bieten zahlreiche unterstützende Therapieverfahren und pflanzliche Heilmittel an. Da vor allem bei einem allergischen Asthma Komplikationen bei der Anwendung von z. B. ätherischen Ölen auftreten können sollte unbedingt ein/e Arzt/Ärztin zu Rate gezogen werden.

Zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung (siehe dazu unser Kundenmerkblatt ” Welche Ernährung brauchen Kinder wirklich?”) können Milch und Milchprodukte mit probiotischen Kulturen nachweislich das Immunsystem stärken und zu einer deutlichen Senkung des Auftretens von Atemwegserkrankungen führen (empfohlene Aufnahme: ca. 250 ml/Tag).

TIPPS für den Alltag:

  • Nikotinfreie Umgebung
  • Asthmatiker können nach ärztlicher Absprache Sport betreiben. Intensive sportliche Betätigung sollte nur mit den richtigen Medikamenten stattfinden.
  • Gewichtskontrolle (Übergewichtige haben mehr Probleme mit Asthma)
  • Ausreichende Versorgung mit Calcium (v. a. bei Kortisontherapie) beispielsweise durch die Aufnahme von fettreduzierten Milch und Milchprodukten
  • Erlernen von Entspannungstechniken (z. B. Autogenes Training)
  • Atemgymnastik und -schulungen
  • Vorbeugung von Infektionen (lesen Sie dazu den Vorsorgetipp aus Ihrer Apotheke: “Power für das kindliche Immunsystem”)
  • Impfungen gemäß den aktuellen Empfehlungen (auf die jährliche Grippeimpfung nicht vergessen!)
  • Urlaub im Hochgebirge oder an der Nordsee (v. a. bei zusätzlicher Pollenallergie)
  • Luftfeuchtigkeit von 50 – 60% in Innenräumen
  • Information an den Kindergarten, die Schule (z. B. schriftliche Mitteilung über den Schweregrad der Erkrankung und Erste Hilfe Maßnahmen)

Empfehlung der Ernährungswissenschafterin (mit der Bitte um Variation bei ev. vorhandener Allergie): “Topfenknödel mit Brösel und Fruchtmark”

Zutaten für 4 Personen
a) Grundteig
2/4 Magertopfen
3 gehäufte EL (ca. 40 g) Gries
3 gehäufte EL (ca. 40 g) Semmelbrösel
1 gestrichener EL (ca. 10 g) Mehl glatt

  1. b) “Garnitur” (Fruchtmark und Brösel)
    300 g Erdbeeren oder Heidelbeeren (je nach Saison TK oder frisch)
    2 EL Butter oder Margarine
    5 EL (ca. 50 g) Semmelbrösel
    (Staub)Zucker nach Bedarf ca. 1 EL (10 g)
  1. Topfen in eine Schüssel geben, die restlichen Zutaten gut untermengen (wenn die Masse zu fest ist: etwas Milch hinzufügen) und ca. 20 Minuten rasten lassen.
  2. Erdbeeren/Heidelbeeren putzen, waschen und pürieren – anschließend abgedeckt kalt stellen (Alternative: fertiges Fruchtmark).
  3. Leicht gesalzenes Wasser mit einem Schuss Öl (Knödel kleben dann nicht zusammen) erhitzen.
  4. Knöderl formen (Hände leicht befeuchten; mittels eines Portionierers erhalten Sie gleich große Knöderl) und in das kochende Wasser geben. Auf mittlerer Hitze ca. 10 Minuten (je nach Größe) – nicht zugedeckt – wallen lassen.
  5. Die Butter in einer Pfanne erhitzen, Brösel darin leicht anrösten, Staubzucker dazu und die Knöderln darin wälzen.
  6. Mit Staubzucker bestreut und den pürierten Erdbeeren/Heidelbeeren garniert servieren (mit Joghurt lassen sich zusätzlich sehr schöne Fruchtspiegel kreieren, die Kinder lieben!).

Pro Portion ca.: 276 kcal; 20,5 g Eiweiß; 0,9 g Fett; 44,1 g Kohlenhydrate

TIPPS: Knödel-Variationen für “Innen”: (Kinder wollen und lieben Abwechslung!)

  • mit Früchten (Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, würfelig geschnittenem Apfel) füllen
    Info: Kcal/100g: Erdbeeren 32; Himbeeren 33; Heidelbeeren 37; Apfel 54)

TIPPS: Garnitur-Variationen für “Außen”:

  • mit Mohnhülle (+ Staubzucker und 10 g Butter).
    Info: 50 g Mohnsamen liefern 233 kcal
  • mit Semmelbrösel (+ Staubzucker und 20 g Butter und Zimt)
  • mit gehackten Nüssen
    Info: 20 g Haselnüsse liefern 130 kcal
    Info: 20 g Walnüsse liefern 133 kcal
    Info: 20 g Mandeln liefern 115 kcal
    Info: 20 g Pekanüsse liefern 141 kcal

Alles Gute für Ihr Kind!