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Blasenschwäche

Blasenschwäche (Harninkontinenz) ist eines der letzten Tabus der aufgeklärten Gesellschaft. Sie raubt den Betroffenen den Schlaf und die Lebensfreude, macht depressiv und führt häufig in die soziale Isolation. Vor allem durch vermehrtes nächtliches Wasserlassen und das dadurch verminderte Schlafpensum, nimmt bei den Betroffenen tagsüber die Leistungsfähigkeit ab und die Stressanfälligkeit zu. Weiters ist die Inkontinenz oftmals mit einem höheren Infektionsrisiko und ernsten Folgeerkrankungen des Harntraktes verbunden. Rund eine halbe Million ÖsterreicherInnen sind betroffen und nur 30 % von ihnen suchen professionelle Hilfe.

Wie funktioniert die Harnblase?

Als zentraler Bestandteil des “Entsorgungssystems” dient die Harnblase vor allem dazu Urin zu speichern.
Die Blase ist ein äußerst dehnbares Hohlorgan, dessen Wände von starken Muskelfasern und einem komplexen Nervengeflecht durchzogen werden. Selbst bei zunehmender Füllung bleibt der Druck im Inneren praktisch unverändert. Erst wenn ein bestimmter “Schwellenwert” überschritten wird, ziehen sich die Muskelfasern zusammen und erhöhen so den Druck. Alsbald macht sich der erste Harndrang bemerkbar, welcher rasch deutlicher und drängender wird. Dank des Schließmuskels der Harnröhre wird normalerweise verhindert, dass unkontrolliert Urin verloren geht.

Wodurch wird die Inkontinenz begünstigt?

Durch schwache Bauchmuskulatur, nicht behandelten Dauerhusten, Übergewicht, Verstopfung, vergrößerte Prostata, chronische Harnwegsinfekte, Entfernung der Gebärmutter oder andere Operationen im Bauchraum, bestimmte Medikamente, Stress, schlechte Atmung, falsche Körperhaltung, Konsum von Kaffee, schwarzem Tee oder Alkohol.

Was versteht man unter Inkontinenz und welche Formen unterscheidet man?

Harninkontinenz – der unfreiwillige, nicht kontrollierbare Harnverlust – ist zu 90% erworben und nur zu 10% genetisch bedingt.
Blasenschwäche kann in jeder Altersgruppe auftreten, die Anzahl der Neuerkrankungen (Inzidenz) steigt jedoch mit zunehmendem Alter, wobei ältere Frauen doppelt so oft betroffen sind wie gleichaltrige Männer.

Es gibt verschiedene Arten von Inkontinenz, wobei die Stress- und die Dranginkontinez am häufigsten vorkommen:

Belastungs-(Stress)-Inkontinenz: Hier führt eine Druckerhöhung im Bauchraum zu unkontrolliertem Harnabgang.
Es werden drei Schweregrade unterschieden:
1. Grad: Beim Husten, Pressen, Niesen, Heben kommt es zum Harnabgang.
2. Grad: Es kommt schon beim Aufstehen, Gehen oder Treppensteigen zum Harnabgang.
3. Grad: Hier tritt der unwillkürliche Harnabgang auch im Liegen auf.
Ursachen sind: eine Schwäche des Beckenschließmuskels; ein Mangel an weiblichen Geschlechtshormonen der zu einer Verminderung der Spannkraft des Beckenbodens führen kann (z. B. in den Wechseljahren); Schwäche der Beckenbodenmuskulatur durch Geburten oder Operationen.

Therapiemöglichkeiten:

  • Beckenbodengymnastik und gezieltes Toiletten-Training
  • Biofeedback und Elektrostimulation
  • Gegebenenfalls Gewichtsreduktion
  • Weibliche Geschlechtshormone (Östrogene) in Salben, als Scheidenzäpfchen und Pflaster
  • Medikamente zur Erhöhung der Spannkraft des Schließmuskels
  • In schweren Fällen eine Operation (z. B. TVT = Tension free Vaginal Tape = spannungsfreies Vaginalband; Die Erfolgsrate, d. h. die Verhinderung des unfreiwilligen Harnverlustes, liegt bei 92 % vollständiger Heilung, 6 % Besserung und 2 % Erfolglosigkeit).

Dranginkontinenz: Sie resultiert zumeist aus einer Überaktivität (häufig psychosomatisch bedingt) oder einer zu großen Empfindlichkeit der Harnblase (Harnwegsinfekt, Blasensteine, Blasentumore) und ist charakterisiert durch einen sehr starken Harndrang, der mit unwillkürlichem Harnabgang verbunden ist (instabiler Druck in der Harnblase).
Ursachen: Harnwegsinfekt, Östrogenmangel, Abflussbehinderung, überdurchschnittlich hohe Flüssigkeitsaufnahme (mehr als 4-5 Liter pro Tag), inkontinenzfördernde Medikamente (bestimmte Blutdruck- und Beruhigungsmittel sowie Entwässerungsmittel), überaktive Blase oder Beckenbodenschwäche.

Therapiemöglichkeiten:

  • Entleeren der Harnblase in regelmäßigen Abständen (z. B. alle 3 Stunden) um dem starken Harndrang entgegenzuwirken
  • Blasentraining (es wird versucht, jedes Mal 30 Sekunden oder 1 Minute länger auszuhalten, bis man dem Harndrang nachgibt)
  • Medikamente, welche die Blase entspannen
  • Hormonbehandlung bei Frauen
  • Behandlung einer Blaseninfektion
  • Elektrotherapie
  • Gegebenenfalls Operation.

Reflex-Inkontinenz kommt bei neurologischen Erkankungen, bei denen die Nervenbahnen zwischen Rückenmark und Gehirn getrennt oder schwer geschädigt sind, vor (wie z. B. Querschnittlähmung, Multipler Sklerose, Tumore). Es wird praktisch kein Harndrang mehr verspührt.

Therapiemöglichkeiten:

  • Entleeren der Harnblase in regelmäßigen Abständen
  • Operation

Überlauf-Inkontinenz: Aufgrund häufiger Überfüllung der Blase kommt es zu nicht gewolltem Harnverlust. Von der Überlauf-Inkontinenz sind v. a. Männer mit vergrößerter Prostata betroffen.
Ursache: Die Blase hat nicht mehr die Kontraktionskraft für eine vollständige Entleerung – die Restharnmenge bleibt groß.

Therapiemöglichkeiten:

  • Entleeren der übervollen Harnblase mittels Katheters
  • je nach Ursache Kräftigung der Blase und/oder Beseitigung des Abflusshindernisses

Wie stellt der Arzt/die Ärztin die Diagnose?

  1. Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese):

Fragen, welche Sie für den Arztbesuch vorbereiten können:

Seit wann verlieren Sie ungewollt Urin? Was ist dem Beginn des Leidens vorausgegangen?

  • Operation, Geburt eines Kindes, besondere Belastungen, Einnahme von Medikamenten

In welcher Situation kommt es zum ungewollten Urinverlust?

  • Beim Husten, Lachen, Gehen oder Treppensteigen, Stehen, Sitzen oder Liegen

Wenn Sie Harndrang haben, müssen Sie sofort zur Toilette gehen oder können Sie warten?

  • Ich muss bald gehen – innerhalb von 15 Minuten; ich muss sofort gehen – innerhalb von 5 Minuten

Kommt es vor, dass Sie zu spät zur Toilette kommen und auf dem Weg schon Urin verlieren?

  • Nie, selten (z. B. bei Erkältung), manchmal, regelmäßig, häufig

Kommt es vor, dass Sie ganz plötzlich starken Harndrang bekommen und kurz darauf unerwartet Urin verlieren, ohne es verhindern zu können?

  • Nie, selten, häufig

Können Sie den Harnstrahl willkürlich unterbrechen?

  • Ja, nein, weiß nicht

Haben Sie das Gefühl, dass die Blase nach dem Wasserlassen leer ist?

  • Ja, nein, nicht immer, weiß nicht

Wie oft müssen Sie tagsüber die Toilette aufsuchen?

  • Seltener als alle vier Stunden, alle 2 – 4 Stunden, stündlich oder häufiger

Müssen Sie in der Nacht die Toilette aufsuchen?

  • 1 – 2 mal pro Nacht, häufiger als 2 mal pro Nacht

Das Verlieren von Urin ist für Sie:

  • Eigentlich kein Problem, stört mich gelegentlich, stört mich stark, behindert mich enorm

Quelle: modifiziert nach www.mdr.de/hauptsache-gesund: Blasenschwäche das verschwiegene Leiden.

  1. Gegebenenfalls gründliche körperliche Untersuchung durch eine/n Urologen/-in bzw. eine/n Gynäkologen/-in.
  2. Durch die Untersuchung des Urins kann man aufgrund seiner Zusammensetzung sowie durch den Nachweis bestimmter Zellen auf Entzündungen rückschließen.
  3. Eine Blutuntersuchung kann ebenso Hinweise auf eine eventuell vorliegende Entzündung liefern.
  4. Mit Hilfe der Ultraschalluntersuchung (Sonographie), welche keinerlei Schmerzen verursacht, können das “Innenleben” der Blase sowie andere Strukturen im Bauch- und Beckenraum beurteilt werden.
  5. Die Untersuchung des Urinflusses (Uroflow) gibt Auskunft darüber, wie schnell der Urin beim Wasserlassen durch die Harnröhre strömt. Dieses Verfahren kann Hinweise geben, ob entweder ein Hindernis den Ausfluss stört oder die Blase einfach zu wenig “Power” hat.
  6. Mittels Röntgenuntersuchung können Harnleiter, Harnblase und Harnröhre dargestellt und zusätzlich spezielle Funktionstests mit und ohne Kontrastmittel durchgeführt werden.
  7. Durch Drucktests können die Druckverhältnisse in der Blase und in der Harnröhre überprüft werden.
  8. Mittels eines Nerven-Checks kann festgestellt werden, ob eine Schädigungen des Gehirns, des Rückenmarks oder der versorgenden Nerven ursächlich verantwortlich für die Inkontinenz sind.
  9. Eine Blasenspiegelung kommt nur dann zum Einsatz, wenn alle anderen Diagnoseverfahren keine eindeutigen Ergebnisse gebracht haben.

Tipps für den Alltag

  • Inkontinenz-Hilfsmittel: Saugfähige Binden, Einlagen, Windelslips sowie spezielle Strumpfhosen erleichtern den Umgang mit der Erkrankung.
  • Die Kleidung sollte leicht zu öffnen sein und nicht zu eng sitzen (auch Unterwäsche). Als Material eignen sich Stoffe, die Feuchtigkeit abweisen, aber auch Luft an den Körper lassen (v.a. Baumwolle, bestimmte Synthetikfasern).
  • Der Hautpflege ist besonderes Augenmerk zu schenken, denn durch den häufigen Kontakt mit Urin wird die Haut stark gereizt. Nach jedem unwillkürlichem Harnabgang sollte die Haut im Intimbereich mit Wasser gereinigt, gut abgetrocknet und eingecremt werden.
  • Eine gesunde, vollwertige, ballaststoffreiche Ernährung trägt dazu bei, den Darm in Schwung zu halten. Ein träger Darm bewirkt, dass beim Stuhlgang gepresst wird. Das wiederum belastet den Beckenboden und die Schließmuskeln.
  • Trinkverhalten: Menschen mit Inkontinenz tendieren dazu, weniger zu trinken. Dies kann jedoch die Bildung von Blasensteinen und die Infektionensgefahr erhöhen, zudem wird dadurch die Verdauung verlangsamt. Auch für einen gut funktionierenden Stoffwechsel (Nierentätigkeit, Verdauung, Konzentration) ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unbedingt notwendig. Trinken Sie daher zumindest 1,5 Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt. Auf harntreibende Getränke wie Kaffee, Bier, grüner/schwarzer Tee sollte allerdings verzichtet werden.
  • Druck abbauen: Verschiedene Faktoren erhöhen den Druck auf die Bauchhöhle und verstärken so die bestehende Blasenschwäche. Vermeiden Sie daher starkes Übergewicht und lassen Sie chronische Verstopfung und chronische Brochitis behandeln.

TIPPS der Ernährungswissenschaftlerin – essen Sie “Kürbis” in allen möglichen Varianten!

Die Wirkstoffe in den Kürbiskernen können zur Stärkung der Blase, Bekämpfung von Bakterien (Entzündungen) und Verhinderung einer Reizblase beitragen.

Bereiten Sie Speisen mit den kalorienarmen und gut sättigenden Kürbissen zu (100 g = nur 27 kcal). Sie haben einen hohen Anteil an ß-Karotin (Provitamin A), Vitamin E, Folsäure, Kalium, Magnesium, Calcium, Phosphor sowie Eisen und sind natriumarm.

Knabbern Sie regelmäßig Kürbiskerne oder verwenden Sie das daraus kalt gepresste Öl. Die Kerne und das Öl sind nicht nur schmackhaft, sondern auch reich an pflanzlichem Eiweiß, ungesättigten Fettsäuren, Phytosterolen, Phytoöstrogenen, wichtigen Vitaminen (A, B1, B2, B6, C, D, E), Mineralstoffen (Calcium, Magnesium, Kalium, Phosphor) und Spurenelementen (Eisen, Zink, Selen, Kupfer, Mangan).

Beim Einkauf sollten Sie darauf achten, dass der Kürbis eher klein, die Schale unbeschädigt und der Stil möglichst nicht verholzt ist. An einem kühlen und dunklen Ort ist der Kürbis 3 bis 4 Monate ohne größere Qualitätsverluste lagerfähig. Große Kürbisse sollten in Scheiben gekauft oder portioniert tiefgekühlt werden.

Ist der Kürbisgeschmack nichts für Sie? In Ihrer Apotheke erhalten Sie Kürbispräparate, welche eine gute Alternative darstellen können.

“Kürbiscremesuppe” (Hauptspeise)

Zutaten für 4 Personen:

Rund 800 g Kürbis
3 – 4 kleine Kartoffeln (mehlig)
2 Suppenwürfel auf pflanzlicher Basis (natriumarm)
2 EL Crème fraîche (bzw. Sauerrahm oder Joghurt) nach Belieben

Serviervorschlag: Backerbsen (Vollkorn), Kürbiskerne oder getoastete Brotwürfel

Zubereitung:

  1. Die Kartoffeln kochen (ca. 20 Minuten) oder unter Dampf garen.
  2. Kürbis schälen, in große Würfel schneiden und ca. 5 – 10 Minuten (je nach Kürbisart) kochen oder garen.
  3. 2 Suppenwürfel in gut ein Liter Wasser geben und kurz erwärmen.
  4. Pürieren Sie nun den Kürbis, die geschälten Kartoffeln und die Suppe in einem Standmixer (Sie können natürlich auch einen Stabmixer verwenden), fügen Sie nach Belieben 2 EL Crème fraîche, Sauerrahm oder Joghurt hinzu.
  5. Die Suppe (wieder in einen Kochtopf geben) und mit Salz, Pfeffer, Kürbiskernöl etc. abschmecken.
  6. Servieren Sie die Suppe mit Backerbsen (am besten aus Vollkorn), Kürbiskernen oder Brotwürfel (dazu Vollkorntoast oder -brot toasten und in kleine Würfel schneiden).

Pro Portion ca.: 161 kcal; 5,2 g Eiweiß; 7,7 g Fett; 17,1 g Kohlenhydrate

Hinweise: Sie können die Suppe auch mit Brokkoli, Spargel, Blumenkohl etc. zubereiten.
Anstatt der mehligen Kartoffeln können Sie beispielsweise Maizena/Reismehl verwenden.
Wenn Sie statt Crème Fraîche z. B. 50 ml 3,6 % Joghurt verwenden können Sie rund 20 kcal pro Portion einsparen.
Brotwürfel, welche im Handel erhältlich sind, enthalten zumeist sehr viel Fett – toasten Sie deshalb z. B. eine Scheibe Vollkorntoast und schneiden diese anschließend in kleine Würfel.Guten Appetit und werden Sie bald wieder gesund!