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Reizdarm-Syndrom

Unter dem Reizdarm-Syndrom versteht man eine Funktionsstörung des Darmtraktes, deren Ursachen noch nicht bekannt sind. Eine Veränderung in der Schmerzwahrnehmung (jede Dehnung des Darmes wird als Schmerz empfunden) sowie Störungen der Darmbewegungen scheinen jedoch eine bedeutsame Rolle zu spielen. Die Krankheit tritt häufig nach einer (infektiösen) Durchfallerkrankung oder einer psychisch besonders belastenden Situation auf.
Psychische Faktoren, ballaststoffarme Ernährung, Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten (z. B. Milch- oder Fruchtzucker), große und/oder Gas produzierende Mahlzeiten, hastige Nahrungsaufnahme, Hormonveränderungen und Stress begünstigen ebenfalls die Entstehung gastrointestinaler Beschwerden.
Je nach Symptomatik wird zwischen einem durchfall- oder verstopfungsbetonten bzw. einem postinfektiösen (nach einer völlig ausgeheilten Darminfektion, bleiben die Symptome bestehen) Reizdarm-Syndrom unterschieden.

Als häufige Begleiterscheinungen wären zu nennen:

  • Stuhlunregelmäßigkeiten (Wechsel von Verstopfung und Durchfall)
  • Gefühl der nicht vollständigen Darmentleerung
  • Schleimablagerungen am Stuhl (z. T. auch reine Schleimstühle)
  • Blähungen
  • Völlegefühl
  • Unverträglichkeiten von Speisen und Nahrungsmitteln
  • zumeist krampfartige Bauchschmerzen im Bereich des Dickdarmverlaufes (v. a. einige Stunden nach der Mahlzeit bzw. bei Stress).

Diagnose

In der Diagnostik ist die ausführliche Erhebung der Krankengeschichte von besonderer Bedeutung, da das Reizdarm-Syndrom weder durch krankhafte Veränderungen im Darm noch durch auffällige Laborparameter gekennzeichnet ist.
Betroffene zeigen bei Untersuchungen des Bauches und Rektums häufig eine erhöhte Druckempfindlichkeit im Unterbauch entlang des Dickdarms.
Jene Form des Reizdarm-Syndroms, die mit häufigen Durchfällen einhergeht, lässt sich gut mittels einer Rektum-Sensibilitätsmessung diagnostizieren.

Nach den sogenannten ROM II-Kriterien liegt ein Reizdarm-Syndrom vor, wenn die Beschwerden im Verdauungstrakt zumindest 12 Wochen binnen eines Jahres bestehen. (Die Symptome können durchgehend oder in Intervallen auftreten.).
Mindestens 2 der nachfolgenden 3 Kriterien müssen erfüllt sein, damit man von einem Reizdarm-Syndrom sprechen kann – wobei andere organische Erkrankungen wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Tumore etc. ausgeschlossen sein müssen:

  1. Die Beschwerden bessern sich nach der Stuhlentleerung.
  2. Die Beschwerden treten mit einer Änderung der Stuhlentleerung auf. Das bedeutet, dass es mal zu Verstopfung bzw. mal zu Durchfall kommt.
  3. Die Beschwerden sind verbunden mit einer Änderung der Stuhlkonsistenz. Der Stuhl ist zuweilen klumpig-ziegenkotartig oder breiig-wässrig.

Therapiemöglichkeiten

Jeder Patient erhält, je nach Symptomen, eine spezielle Therapie. Ein Beschwerden-Tagebuch (wann treten welche Beschwerden, aus welchem Grund auf?) sowie eine Ausschlussdiät helfen bei Diagnosestellung & Therapie.
Medikamente die zum Einsatz kommen sind beispielsweise (Fragen dazu richten Sie bitte an Ihre/n Arzt/Ärztin bzw. ApothekerIn):

  • Krampflösende & schmerzstillende Arzneimittel
  • Abführmittel mit stuhlerweichender Wirkung bei Verstopfung (Achtung: Laktulose und Laktitol können Blähungen verursachen und die Beschwerden verschlimmern)
  • Quellmittel und den Stuhlgang hemmende Medikamente bei Durchfall
  • Bestimmte symptomlindernde Pflanzenextrakte (Angelikawurzel, Kamillenblüten, Süßholzwurzel, Pfefferminze, Kümmel, Melisse, Fenchel, Anis)
  • Ggf. Antidepressiva.

Zusätzliche Tipps:

  • Ein geregelter, möglichst stressarmer Tagesverlauf mit ausreichend langen Schlafphasen. Stress & Hektik sind zu vermeiden.
  • Regelmäßige, zunächst moderate Bewegung, die kontinuierlich gesteigert werden kann.
  • Ernährungsumstellung
    Gemieden werden sollten:
    blähende Nahrungsmittel, rohes Obst, Zitrusfrüchte, gebratene oder scharf gewürzte Speisen, Milchprodukte (v. a. Frischmilch), Apfel- und Birnensaft, Lebensmittel mit Sorbit, Mannit oder Xylit („zuckerfrei“ bzw. „mit Zuckeraustauschstoffen), fettreiche Speisen, frisches Brot, Koffein, Alkohol und Nikotin.
    Auf eine ausreichende Ballaststoffzufuhr  (z. B. Getreideprodukte, gekochtes Gemüse und Obst) sowie  reichliche Flüssigkeitsaufnahme (etwa 2 – 2,5 Liter/Tag u. a. Leitungswasser, stilles/mildes Mineralwasser, Tees, Suppen) ist zu achten.
  • Das Essen soll stressfrei eingenommen und die Speisen ausreichend lang gekaut werden.
  • Gesprächstherapie, Entspannungsübungen, Atemgymnastik und Hypnose können helfen.
  • Kreisende Bauchmassagen im Uhrzeigersinn u.a. mit speziellen Ölen aus der Apotheke und Wärme (z. B. Auflegen einer eingewickelten Wärmflasche) wirken entspannend.

Tipp der Ernährungswissenschafterin „Karottensuppe mit Reiseinlage“:

Zutaten für 2 Personen:
50 g Naturreis
¼ kg frische Karotten
1 – 1 ½ Gemüsesuppenwürfel
1 – 2 EL Maizena (Maisstärke)
1 EL Öl nach Wahl
Kräutersalz, weißer Pfeffer, TK-Kräuter

Zubereitung:

  1. Naturreis mit der doppelten Menge Wasser sowie ½ Suppenwürfel zustellen, aufkochen lassen und ca. 25 Minuten dünsten (Sie können auch einen Reis im Beutel verwenden).
  2. Die Karotten putzen schälen und grob reiben. Danach in einem großen Topf etwas Öl erhitzen und die Karotten darin kurz anrösten. Mit Maizena stauben und mit 500 ml Wasser aufgießen. Danach den Suppenwürfel sowie etwas weißen Pfeffer dazu geben und ca. 15 Minuten köcheln lassen.
    Suppe abschmecken und mit etwas TK-Kräutern oder frisch gehackten Kräutern verfeinern.
  3. Die Suppe zusammen mit dem Reis anrichten. (Sie können aber auch den Reis in einer separaten Schüssel servieren, sodass nach Belieben Reis genommen werden kann).

Nährwert: Pro Portion ca.: 194 kcal; 6,9 g Eiweiß; 8,3 g Fett; 25,8 g Kohlenhydrate

Wir wünschen baldige Genesung!