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Sicherheits-und Selbstverteidigungstipps
für die ganze Familie

Bei aller Vorsicht kann es trotzdem passieren, dass man in eine gefährliche Situation gerät. Dann heißt es schnell und richtig zu handeln. Für Ihre Kinder ist es wichtig, dass sie mit Ihnen über Gefahrenmomente sprechen und sie ermutigen, selbständig und angemessen zu reagieren.

STRATEGIEN FÜR DEN SELBSTSCHUTZ

  1. Gefahrenmomente erkennen

Eine sachliche, altersgerechte Wissensvermittlung über Gefahrenmomente (ohne Angst zu machen!) befähigt Ihr Kind Problemstellungen rechtzeitig zu erkennen.
Neben der aufmerksamen Beobachtung der Umgebung, gilt es, sich potentiell gefährlichen Situationen möglichst gar nicht auszusetzen, wie

·         Gefährliche “Orte” meiden bzw. nicht alleine aufsuchen
– Stiegenhaus/Flur, Keller, Tiefgarage, Fahrstuhl, Toiletten, (dunkler) Park – um den Weg abzukürzen, weil man spät dran ist etc.

·         Den Schlüssel nicht erst vor dem Haustor suchen, sondern
– schon vorbereitet haben und vor dem Aufsperren mit einem Blick über die Schulter prüfen, ob nicht jemand folgt.

·         Nie mit einem Fremden mitgehen und niemals in ein fremdes Auto einsteigen – auch dann nicht, wenn
– die unbekannte Person sehr freundlich wirkt, den Namen des Kindes kennt (bringen Sie an der Schultasche oder Kleidung Ihres Kindes den Namen niemals sichtbar an), eine (süße) Belohnung in Aussicht stellt oder vorgibt im Auftrag der Eltern zu kommen z. B. “Deine Mama ist krank und will Dich sehen”.

·         “Niemandem die Türe öffnen” ist eine weitere wichtige Verhaltensmaßnahme wenn die Kinder alleine zu Hause sind (ein Geheimwort und/oder Klingelzeichen hilft erwartete Besucher zu erkennen).

·         Kinder sollten auch am Telefon nicht erzählen, dass Sie alleine zu Hause sind. (Ein Anrufbeantworter hilft bei der Selektion der Anrufer, indem man erst abhebt, wenn sich der Anrufer gemeldet hat. Dies ist auch ein wirksames Mittel gegen “Telefonbelästigung”; gegebenenfalls kann man sich u. a. auch dagegen wehren, indem man mit einer Trillerpfeife in die Sprechmuschel pfeift.)

·         So weit dies für das jeweilige Alter Ihres Kindes möglich ist, sollten Sie es über die Gefahr des sexuellen Missbrauchs aufklären. Auch muss ihm vermittelt werden, dass es das Recht hat, nein zu sagen, wenn es in einer Weise berührt wird, die ihm nicht gefällt. (Die Mehrzahl der sexuellen Delikte sind “Beziehungstaten”, d.h. Opfer und Täter – flüchtige oder gute Bekannte, aber auch genauso Verwandte – kennen sich.) Erläutern Sie Ihrem Kind die Tricks und Lügen der Missbraucher: zumeist wird angedroht, dass bei Weitererzählung des “Geheimnisses” (der Tat) z. B. den Eltern etwas Schreckliches zustoßen wird. Das Kind soll wissen, dass es sich bei merkwürdigem Verhalten Erwachsener, trotz aller Drohungen seitens des Täters, an Sie wenden muss.

Im Gespräch über die geschilderten und ähnliche Situationen können Sie mit Ihren Kindern herausfinden, welche Maßnahmen Ihre Familie am besten vor potentiell gefährlichen Situationen schützen kann.

  1. Richtiges Verhalten in gefährlichen Situationen

Bei der Einschätzung einer Gefahrenquelle darf sich Ihr Kind auf sein Gefühl, seine “innere Stimme” verlassen.
Flucht ist die uns – wie auch den Tieren – angeborene und beste Reaktion. Falls in der gegebenen Situation die Flucht nicht sofort möglich ist, gilt es zunächst auf Distanz zu gehen und Hilfe zu suchen.

Auf der Straße:

·         sich aus der unmittelbaren Gefahrenzone begeben (z. B. am Abend/in der Nacht: statt entlang der schlecht einsehbaren Häuserfassaden zu gehen – Wechsel mitten auf die beleuchtete Straßenfahrbahn, ins Licht).

·         Bei Verfolgung durch unbekannte Personen auf der Straße: Schutz in einem Lokal, Geschäft etc. suchen, Passanten gezielt um Hilfestellung bitten.

(Wie kann ich feststellen, ob mir eine verdächtige Person auf der Straße tatsächlich folgt oder nur zufällig hinter mir hergeht?: Wechsle ich (kurz hintereinander) zweimal den Gehsteig und die verdächtige Person wechselt auch zweimal die Straßenseite, dann ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Zufall.)

Öffentliche Verkehrsmittel:

·         In der Haltestelle: Durch “Bekanntmachung des Tatbestandes” bei gleichzeitiger “Beschreibung des Täters” den Mitwartenden, -fahrenden deutlich und laut zu verstehen geben, dass man belästigt wird, etwa wie folgt: “Sie, im (grauen,…) Mantel/Sakko,…, ich will nicht mit ihnen sprechen, lassen sie mich endlich in Ruhe”. Für die Glaubwürdigkeit des Opfers und das Erkennen der Belästigung durch Dritte ist es wesentlich, dass das Opfer den Täter nicht duzt, da daraus falsche Schlussfolgerungen seitens der unbeteiligten Personen gezogen werden (im Sinne von: “die kennen sich ja”).

·         Am Fahrsteig der U-Bahn: Über die Überwachungskameras durch Gestikulieren die Aufmerksamkeit des Fahrdienstpersonals auf sich ziehen oder Notknopf drücken.

·         Bei Gewaltanwendung z. B. in der U-Bahn: Notknopf drücken.

·         Bei körperlicher Belästigung in öffentlichen Verkehrsmitteln sollte im optimalsten Fall lautstark reagiert werden, z. B. im Sinne von: “Entschuldigen, der Herr hinter mir, hätten sie die Freundlichkeit ihre Hand von meiner Popobacke,… zu nehmen, ich habe ihnen das nämlich nicht erlaubt.”
Das Öffentlichmachen des Täters sollte nicht durch Beleidigungen der Art “Du Schwein, nimm deine Finger von mir” erfolgen, da diese Reaktion seitens Dritter als überspitzt eingestuft werden könnte und die Sympathie der Passanten in der Folge allzu leicht dem Täter zugewandt wird.

Für diejenigen, die lieber handeln als sprechen bieten sich folgende Reaktionsmöglichkeiten an, die ergänzt durch ein herzhaftes “Oh Pardon, das war nicht meine Absicht” dem mutmaßlichen Täter ihren Mut zur aktiven Selbstverteidigung signalisieren:
1. Anfallsartige, feuchte Heuschnupfen(Husten)Attacken in Richtung auf das Gesicht des Täters oder
2. Versetzen eines kräftigen Fersentrittes auf den Rist des Täters oder
3. kräftiges Heruntergleiten Ihrer Ferse entlang des Schienbeines des Täters bis zum Rist.
4. Andere Selbstverteidigungsmaßnahmen, die speziell erlernt und geübt werden müssen.

Aggressoren/Täter suchen immer “leichte Opfer” und rechnen nicht damit, dass man sich richtig wehrt. Geben Sie körpersprachlich (durch Augenkontakt, zurückgezogene Schulter, aufrechten Kopf, sicheres Auftreten) und verbal laut und energisch zu verstehen, dass Sie sich nicht alles gefallen lassen.
Wenn Sie oder Ihre Kinder die Hilfe anderer Personen benötigen, sollten Sie unbedingt laut “Feuer” schreien; dies löst stärkere Betroffenheit und Aufmerksamkeit aus, als der allzu häufig und leichtsinnig strapazierte “Hilfe”-Ruf.

  1. Stärke ist nicht eine Frage der Größe und Mut ist die beste Verteidigung!

9 von 10 Tätern lassen vom Opfer ab, wenn dieses aktiv ist und dies nicht zuletzt auch durch seine Körperhaltung signalisiert.

In jedem Fall dürfen Sie sich gegen Belästigungen, An- und Übergriffe wehren. Hemmungen sind jetzt fehl am Platz. Allerdings müssen die Abwehrmechanismen angemessen sein (d. h. nicht eine Flasche über den Kopf ziehen, weil man gestupst wurde).

Falls es doch zu Handgreiflichkeiten und Körperkontakt kommt, hat man selbst dann eine Chance gegen den Täter, wenn man körperlich unterlegen und schwächer ist. Am wichtigsten ist es jetzt aktiv zu sein.

Jeder hat Arme, Ellenbogen, Beine und Kopf, mit denen er schlagen, kratzen, treten, stoßen, spucken, beißen,… kann. Und jeder Täter hat sehr empfindliche Körperteile (z. B. Hoden, Kehlkopf, Hals, Augen) und Schmerzpunkte, an denen er verletzbar ist. Die Schwäche des Täters ist augenblicklich für die Flucht zu nutzen.

Von großem Nutzen ist das Erlernen von Selbstverteidigungsgriffen und Schlagtechniken im Rahmen speziell ausgerichteter Kurse von Polizei oder Sportvereinen.

Durch das regelmäßige Üben und Wiederholen taktischer Verteidigungsmanöver wächst auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zur Selbstverteidigung.
Wichtig dabei ist, im Freundeskreis nicht mit diesen Kenntnissen zu prahlen, um Provokationen zu vermeiden.

Der Gebrauch von Waffen (dazu zählen auch Pfeffersprays – erst ab 18 Jahren erlaubt) muss gründlich überlegt werden, da diese immer auch gegen den Besitzer gerichtet werden können. Ferner spielen die Übung im Gebrauch, Gewissensfragen etc. eine Rolle insbesondere beim Einsatz einer scharfen Schusswaffe, die beim Täter auch eine Panikreaktion auslösen kann.
Zweckdienlich sind allerdings – auch für Kinder – akustische Alarmsignale (mindestens 110 Dezibel – z. B. im Waffen/Jagdgeschäft erhältlich), die am Handgelenk oder in der Jackentasche getragen und durch Herausziehen eines Stiftes aktiviert werden. (Vergewissern Sie sich rechtzeitig, ob die Batterien noch voll sind.)

Zur Notwehr können Sie sich mit Gegenständen des Alltags behelfen, z. B. mit

·         Schlüssel, Kugelschreiber (zum Stechen)

·         Regenschirm (zum Stoßen)

·         Handtasche oder Fotokamera (am Tragriemen geschleudert zum Schlagen verwenden)

·         Becher mit (heißen) Getränken (in das Gesicht, in die Augen schütten).

Gefahrenmomente erkennen, auf Distanz gehen, “Nein” sagen, Hilfe suchen, laut “Feuer” schreien, flüchten, sich wehren sind die wichtigsten Strategien eines individuell zu gestaltenden Selbstschutzkonzeptes.
Wenn Ihr Kind eine spezielle Selbstverteidigungsmethode lernen möchte, schauen Sie sich das Programm genau an und machen Sie am besten gleich mit. Seien Sie Vorbild in Gesundheitsfragen!

Ihr(e) Apotheker/In hilft Ihren gerne dabei Ihren Erste-Hilfe-Kasten up-to-date zu halten (z. B. Verbände, Pflaster, Desinfektionsmittel, Wundsalbe, Erste-Hilfe-Spray, Entsorgung von abgelaufenen Medikamenten).